Vorlesungsreihe "Religion und Toleranz"
Toleranz ist ein Schlüsselwert moderner, pluraler Gesellschaften. Dennoch begegnen ihr gerade in den Religionsgemeinschaften nicht selten erhebliche Vorbehalte. Insbesondere in den monotheistischen Religionen scheint Toleranz in Spannung zum Wahrheits- und Absolutheitsanspruch des Glaubens zu stehen. Angesichts der zunehmenden Präsenz anderer Kulturen und Religionen in den Migrationsgesellschaften ist die Abgrenzung von Toleranz gegenüber Gleichgültigkeit, standpunktlosem Relativismus oder der Auffassung, dass Religion bloße Privatsache sei, klärungsbedürftig. Wo sind die Grenzen der Toleranz in der offenen, jedoch gleichwohl wertgebundenen Gesellschaft?
Angesichts des „clash of civilisations“ weltweit sowie populistischer Intoleranz auch in Deutschland gilt es, Toleranz in neuer Weise als Tugend der Demokratie zu erschließen und zu verteidigen. Die Religionen haben eine Bringschuld - durch aktiven Dialog hierzu beizutragen. Dabei sind auch kritische Fragen anzusprechen, beispielsweise das Verhältnis zu Menschenrechten und der Stellung von Frauen, das öffentliche Aufhängen von Kreuzen oder konkrete rechtliche Fragen des Zusammenlebens von Religionen im Alltag.
Wir laden Sie sehr herzlich ein zu Vorträgen und Diskussionen zu diesen Themen mit ausgewiesenen Experten aus Judentum, Islam und Christentum
1. Vorlesung
29. April 2019 - 18.15 Uhr - Raum A017
Referent: Dr. Mahmoud Bassiouni
Thema: „Warum sich das Universale und das Islamische nicht gegenseitig ignorieren können. Toleranz und Menschenrechte im Islam“
2. Vorlesung
Donnerstag, 23.05.2019 - 16 Uhr - Raum A017
Referent: Prof. Dr. Daniel Krochmalnik
Thema: Ein Gott – drei Wege. Desabsolutierung in Islam, Judentum und Christentum
3. Vorlesung
1. Juli 2019 - 18.15 Uhr - Raum A017
Referent: Prof. Dr. Dr. Burkhard Berkmann
Thema: Religiöse Rechtsnormen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Ein Testfall für Toleranz in Pluralismus und Demokratie
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