Beiträge zur Theologie des Interreligiösen Dialogs
Der Lehrstuhl für christliche Sozialethik kündigt gemeinsam mit der Eugen-Biser-Stiftung, dem Haus der Kulturen und Religionen München, den Freunden Abrahams und dem Seniorenstudium der LMU zwei Online-Veranstaltungen zur Theologie des Interreligiösen Dialogs an (Bild: Orinta Rötting):
Spritualität im Interreligiösen Dialog
Die Attraktivität des ursprünglich christlich geprägten Begriffs Spiritualität - als „semantischer Gewinner“ gegenüber Alternativbegriffen wie Frömmigkeit, Glauben, Religion - liegt darin, dass er häufig als Brückenbegriff zwischen institutionellen und individualisierten, sowie zwischen christlichen und anders- oder nichtreligiösen Zugängen verstanden wird. Während Religion eher die Organisation und Tradition meint, zielt Spiritualität auf die konkrete Praxis subjektiver Sinnerfahrung. Das Konzept der Spiritualität steht für einen veränderten Zugang zur Aneignung und Relevanz des Religiösen in spätmoderner Gesellschaft, in der Glaube zur Option (Taylor) geworden ist. Spiritualität meint eine umfassend verinnerlichte Prägung aller Lebensbereiche durch den Glauben. Sie fördert und fordert „geformte Aufmerksamkeit“. Spiritualität ist ein pluralitäts- und dialogfähiger Begriff, der jedoch aufgrund seiner heterogenen Wurzeln stets der Klärung bedarf, um sicherzugehen, was darunter verstanden werden soll.
Mittwoch, 16.06.2021, 16.00-19.00 Uhr
Referenten:
Rabbiner Dr. Edward van Voolen (Abraham-Geiger-Kolleg, Universität Potsdam)
Prof. Dr. Milad Karimi (Universität Münster)
Prof. Dr. Lydia Maidl (LMU München)
Prof. Dr. Martin Rötting (Universität Salzburg, Moderation)
Aufgrund von Corona wird die Veranstaltung digital durchgeführt; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Hier der Link zum Einloggen:
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Meeting-ID: 939 5230 1462
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Versöhnung oder prophetische Intervention? Interreligiöse Sozialethik in gesellschaftlichen Konflikten
Im Umgang mit sozialen Konflikten wird aus religiöser Sicht häufig der Aspekt der Versöhnung im Sinne einer harmonischen Überwindung von Gegensätzen in den Vordergrund gestellt. Konfliktsoziologische Forschungen legen allerdings einen Fokus auf die positive Kraft des Konflikts selbst, welcher der Vergesellschaftung, der Aktualisierung von Normen und damit auch dem sozialen Zusammenhalt dienen kann. Anknüpfungspunkte hierfür bieten die biblische wie die koranische Prophetie, die in ihrer Gesellschaftskritik eine konfliktverschärfende Wirkung aufweisen.
Welche Ressourcen liegen in einer proaktiven Auseinandersetzung mit Konflikten sowie diesen zugrundeliegenden Gegensätzen, Einstellungen und Verhaltensweisen? Wie lässt sich ein Gleichgewicht von Versöhnung und prophetischer Intervention finden?
Diese Fragestellungen zeigen Perspektiven für eine interreligiöse Sozialethik auf, welche von gemeinsamen Herausforderungen in pluralen und postsäkularen Gesellschaften ausgehen.
Donnerstag, 01.07. 2021, 19.00-20.30 Uhr
Referent: Prof. Dr. Hansjörg Schmid
Hansjörg Schmid ist Direktor des Schweizerischen Zentrums für Islam und Gesellschaft (SZIG) sowie Professor für interreligiöse Ethik und christlich-muslimische Beziehungen an der Universität Fri-bourg/Schweiz. Publikationen: Islam im europäi-schen Haus. Wege zu einer interreligiösen Sozial-ethik, Freiburg 2. Aufl. 2013; Konflikttransforma-tion als Weg zum Frieden. Christliche und islami-sche Perspektiven, Zürich 2020 (Hg. zusammen mit Reinhold Bernhardt).
Aufgrund von Corona wird die Veranstaltung digital durchgeführt; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. Hier der Link zum Einloggen:
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